Forderung nach dem Erhalt des Agrardiesels bleibt

KBV Rheingau-Taunus bestätigt Verbandsspitze

Der geschäftsführende Vorstand des Kreisbauernverbandes Rheingau-Taunus ist vergangene Woche von der Mitgliederversammlung in Taunusstein-Hahn komplett wiedergewählt worden. Thomas Kunz aus Niedermeilingen und die beiden Stellvertreter Bernd Großmann aus Wörsdorf und Olaf Pulch aus Michelbach erhielten jeweils ein einstimmiges Votum und stehen damit dem KBV weitere drei Jahre vor.

Wurden alle einstimmig bestätigt v.r.: (Vorsitzender Thomas Kunz, die stellvertretenden Vorsitzenden Olaf Pulch und Bernd Großmann mit HBV-Referentin Marie-Christin Mayer, Ralf Schmidt und Thorsten Georg. Auf dem Foto fehlt Uwe Enders.

Foto: Mohr

Alle drei machten deutlich, dass dies die letzte Amtszeit sein soll. Sie betonten gleichzeitig, dass sie wegen der guten und kameradschaftlichen Zusammenarbeit im Vorstand weiterhin Freude an der Verbandsarbeit haben. Der Regierungswechsel in Hessen und das Landwirtschaftsministerium, das auf Dialog und Kooperation setzt, ist dabei durchaus ein Anreiz für das weitere Engagement, wie Vorsitzender Thomas Kunz, der auch Vizepräsident des Hessischen Bauernverband ist, durchblicken ließ. Ebenfalls einstimmig wurden Uwe Enders, Strinz-Margarethä, Ralf Schmidt, Wörsdorf, und Thorsten Georg, Ketternschwalbach, in den erweiterten Vorstand wiedergewählt.

Guter Zugang zur Politik im Kreis und auf Landesebene

Kunz war zuvor in seinem Bericht auf die Bundespolitik und die Bauernproteste gegen die Abschaffung des Agrardiesels sowie auf die Landes- und Kreispolitik und die vielfältigen Veranstaltungen und Aktionen des KBV eingegangen. Beim neuen Landrat Sandro Zehner (CDU), zuvor Bürgermeister in Taunusstein, der im vergangenen Juli sein Amt angetreten hat, habe man einen guten Zugang, berichtete der Vorsitzende. Sowohl zur Landratswahl mit fünf Kandidaten als auch im Vorfeld der hessischen Landtagswahl hat der KBV Podiumsdiskussionen veranstaltet.

Zufrieden zeigte sich Kunz mit dem Ergebnis der Landtagswahl und den Aussagen des schwarz-roten Koalitionsvertrags und dem Zuschnitt des Ministeriums. „Wir sind zu vielen Dingen gefragt worden.“ Zuvor hatte der KBV-Vorsitzende beklagt, dass die Zugänglichkeit des alten Ministeriums für landwirtschaftliche Belange in der zweiten Legislaturperiode abgenommen habe. Das habe sich gerade in der Düngepolitik gezeigt.

Lob für das Notfallpaket der Landesregierung

Demgegenüber lobte er die schnelle Entscheidung des neu besetzten Landwirtschaftsministeriums, die Düngung auf angefrorenem Boden zuzulassen. Das sei fachlich richtig, und die Maßnahme koste kein Geld. Er warb außerdem für eine Förderung der Mehrgefahrenversicherung gegen Hagel, Starkregen und Frost. Dies sei in den meisten Nachbarstaaten Deutschlands der Fall, auch in einigen Bundesländern werde eine Unterstützung geleistet, insbesondere für den Obst- und Weinbau in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Sie sei wegen der abgesenkten Grundprämie nach der Gemeinsamen Agrarpolitik, die zuvor Ertragsrisiken abfedern konnten, sinnvoll geworden.

Kunz lobte auch das Notfallpaket des Landes als Kontrapunkt des Landes auf den schrittweisen Wegfall der Agrardiesel-Rückerstattung. Kunz bekräftigte, dass der Erhalt des Agrardiesels weiter Forderung und politische Marschrichtung bleibe und man die Union bei der nächsten Bundestagswahl daran erinnern werde. Das werde Wahlkampfthema. Der Entwurf des Steuergesetzes aus dem Hause Lindner sei dagegen eine Lachnummer, sagte Kunz. Die Bilanz der Bauernproteste sieht Kunz gleichwohl positiv. „Wir haben einen großen Rückhalt in der Bevölkerung, waren über Wochen in der besten Sendezeit präsent und wir waren die Initialzündung für die europäischen Proteste. Zumindest habe man das grüne Kennzeichen erhalten, die Versicherungspflicht für selbstfahrende Maschinen verhindert und das Aussetzen der Brache nach GLÖZ 8 erreicht. Auf europäischer Ebene sei die SUR vom Tisch. Bei den drei vom KBV organisierten Demos sei auch ein gutes Zusammengehörigkeitsgefühlt deutlich geworden.

Wie KBV-Geschäftsführer Jonas Bachmann in seinem Geschäftsbericht erläuterte, hat der KBV 361 Mitglieder mit einer angeschlossenen Fläche von 13 000 Hektar. Er informierte auch über die geplante Strom­trasse Rhein-Main-Link.

Vorstand und Geschäftsführung erhielten eine einstimmige Entlastung. Großes Lob erhielt Jonas Bachmann für sein Engagement. Er wird den KBV verlassen und eine Anstellung beim Main-Kinzig-Kreis übernehmen. Kunz bedauerte den Weggang, zeigte gleichwohl Verständnis für die Entscheidung, näher am Heimatort zu arbeiten.

CM – LW 18/2024